Kompakte Grundrisse – große Wirkung: Wie Flächeneffizienz im Wohnungsbau Rendite steigert

Flächeneffizienz als Schlüssel im Wohnungsbau

Steigende Baukosten, knappe Grundstücke und hohe Anforderungen an Wohnqualität – Projektentwickler, Bauträger und Investoren stehen vor einem Spannungsfeld.
Die zentrale Frage lautet: 

Wie lässt sich wirtschaftlicher Wohnungsbau realisieren, ohne an Qualität zu verlieren?

Ein entscheidender Hebel liegt in der Flächeneffizienz. Wer effizient plant, schafft mehr Wohnwert auf gleicher Fläche – und verbessert zugleich die Rendite.

Als Architekturbüro für Wohnungsbau in Münster und Düsseldorf beschäftigen wir uns bei stadtraumprojekt täglich mit genau dieser Aufgabe: Räume so zu gestalten, dass sie funktional, lebenswert und wirtschaftlich zugleich sind.

Aber was bedeutet Flächeneffizienz im Wohnungsbau jetzt genau? 

Unter Flächeneffizienz versteht man das Verhältnis von Nutzfläche zur Gesamtfläche eines Gebäudes – also wie viel eines Gebäudes tatsächlich als z. B. Wohnraum zur Verfügung steht.

Eine effiziente Planung reduziert Erschließungsflächen, technische Nebenräume und überdimensionierte Verkehrsflächen – ohne an Komfort zu sparen.

Effiziente Planung zeigt sich im Detail:

  • Kompakte Erschließung: Zentrale Treppenhäuser und kurze Wege sorgen für klare Strukturen und weniger Flächenverlust.
  • Multifunktionale Räume: Arbeits-, Gäste- und Kinderzimmer können dank kluger Möblierung mehrere Nutzungen abdecken.
  • Installationsstränge bündeln: Bäder und Küchen liegen übereinander oder nebeneinander – das reduziert Leitungswege und Baukosten.
  • Flexible Trockenbauwände: Nichttragende Innenwände lassen sich bei späteren Umnutzungen leicht anpassen
  • Flächensparende Raumüberlagerung: Wo zulässig, überlagern sich Verkehrs- und Bewegungszonen – z.B. die Bewegungsfläche vor einem Bett mit der Türfläche des Schlafzimmers. So entstehen zwei Funktionen auf einer Fläche.
  • Optimierte Türanordnungen: Wenn die Türen von Bad und Abstellraum in denselben Flur aufschlagen, überlagern sich ihre Öffnungsbereiche – das spart pro Wohnung bis zu 0,8 m². Bei 50 Einheiten summiert sich das auf rund 40 m² Nutzfläche, also rund 400€ monatliche Mehrmiete (bei 10 €/m²).
  • Offene Wohn- und Essbereiche: Durch das Weglassen trennender Wände wird Fläche effizienter genutzt, Räume wirken großzügiger und flexibler.

Das Ergebnis: Mehr vermiet- und verkaufbare Fläche bei gleichen Baukosten – ein klarer Vorteil für Bauträger, Investoren und zukünftige Bewohner.

Flächeneffizienz als Renditefaktor

Für Investoren und Bauträger zählt die Wirtschaftlichkeit eines Projekts. Jeder Quadratmeter, der effizient geplant wird, steigert die Ertragsfläche – und damit die Rendite.
Zugleich sinken die Baukosten pro Quadratmeter Wohnfläche, weil weniger umbauter Raum für gleiche Nutzfläche entsteht.

Ein Beispiel aus der Praxis:
In einem unserer aktuellen Wohnbauprojekte konnten durch optimierte Grundrisse rund 6 % zusätzliche Nutzfläche gewonnen werden – bei gleichbleibender BGF.
Auf ein Mehrfamilienhaus mit 2.000 m² BGF gerechnet, bedeutet das rund 120 m² mehr vermietbare Fläche – oder zwei zusätzliche Wohnungen (je nach Größe).

Planung mit System: Architektur als Wirtschaftsfaktor

Flächeneffizienz entsteht nicht zufällig – sie ist das Ergebnis früher, integrativer Planung.
Wir betrachten Wohnungsbauprojekte ganzheitlich: vom städtebaulichen Entwurf über die Gebäudestruktur bis zum Möblierungsplan.

Unsere Grundprinzipien sind: 

  1. Kompakte Baukörper: klare Gebäudetiefen und effiziente Erschließung
  2. Optimierte Gebäudetechnik: kurze Leitungswege und zentrale Schächte
  3. Klare Strukturen: Vermeidung von Versprüngen, Winkeln und Nischen
  4. Überlagernde Funktionen: Bewegungs- und Möbelflächen effizient kombinieren
  5. Flexible Grundrisse: Anpassungsfähig für verschiedene Nutzergruppen und Lebensphasen

Das Ziel: hochwertige Architektur, die wirtschaftlich bleibt.

Effizienz ist die neue Qualität

Wer heute im Wohnungsbau erfolgreich sein will, muss Flächen optimal nutzen.
Flächeneffizienz ist kein Verzicht, sondern ein Gestaltungsvorteil. Sie verbindet architektonische Intelligenz mit wirtschaftlicher Weitsicht – und schafft nachhaltigen Mehrwert für Investoren, Bewohner und Städte.

3. Preis im Wettbewerb „Moldrickx“ in Münster

MOX – Wir haben den 3. Preis im hochbaulichen Realisierungswettbewerb für das Quartier Moldrickx in Münster-Kinderhaus erreicht! 

Aufgabe dieses Wettbewerbes war die bauliche Entwicklung auf vier Grundstücken am Eingang zum neuen Quartier Moldrickx in Münster-Kinderhaus.

Auf einer Grundstücksfläche von insgesamt ca. 3.644 qm soll attraktiver Wohnraum in einem Mix aus öffentlich geförderten Studierendenwohnungen, frei finanzierten und öffentlich geförderten Mietwohnungen sowie ergänzenden Gewerbeflächen geplant werden.

Die insgesamt 47 Wohn- sowie die fünf Gewerbeeinheiten sind in allen Gebäuden über Aufzüge barrierefrei erschlossen. Alle Wohnungen verfügen über Außenwohnbereiche in Form von vorgestellten und begrünten Balkonen oder Dachterrassen.

Der ruhende Verkehr für die Nutzungen wird in einer Tiefgarage unter den reinen Wohngebäuden untergebracht.

Einen hohen Stellenwert im Entwurf nimmt die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit sowohl bei der Errichtung als auch beim Unterhalt der Gebäude ein. So werden alle Gebäude in Massivbauweise mit einem zweischaligen Wandaufbau aus Porotonziegeln, Holzfaser- bzw. Hanffaser-Dämmplatten und Klinker realisiert. Durch den Einsatz von Holzfaserdämmplatten wird der CO2-Abdruck im Vergleich zu einer Mineralwolle um rund 34 % gesenkt. Bei der Verwendung von schmaleren Klinkersteinen wird im Transport und der Herstellung Energie gespart. Die Farbigkeit der Fassaden erfolgt entsprechend den Vorgaben aus dem Bebauungsplan mit rot/rotbraunem Klinker für die Gebäude 1, 2 und 3 und einem gelb/beigen Klinker für das Gebäude 6. Die Wirtschaftlichkeit wird insbesondere über typisierte Grundrisse sichergestellt. Weitergehend werden über den Verzicht von Loggien zugunsten vorgestellter kalter Balkonkonstruktionen kostenintensive, baukonstruktive Detaillösungen vermieden.

Die Begrünung der Dächer (inkl. PV) und Fassaden der Gebäude ist ein zentrales, sowohl gestalterisches als auch funktionales Entwurfsmotiv mit klimatischen und biodiversen Wirkungseffekten sowie der Funktion als sommerlicher Wärmeschutz.

Die Energieversorgung des Quartiers erfolgt über Luft-Wasser-Wärmepumpen, die kaskadiert den Häusern zugeordnet werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit der Verwendung einer regenerativ betriebenen Biomassenanlage.

Wir sind gespannt, wie es hier demnächst weiter geht!

Planlayout, Moldrickx, Wettbewerb
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