Wohnungsbau in Münster ist eines der zentralen Themen der Stadtentwicklung. Münster wächst – und mit dem Wachstum steigt der Druck auf den Wohnungsmarkt. Wer eine Wohnung sucht, spürt die Knappheit sofort: Die Nachfrage ist größer als das Angebot, die Preise steigen, Bauflächen werden rar. Gleichzeitig ist Münster bekannt für seine hohe Lebensqualität, grünen Quartiere und eine starke Identität.
Die Frage lautet also: Wie kann Wohnungsbau in Münster gelingen, ohne die Qualitäten der Stadt zu verlieren?
Die aktuelle Situation: Wohnen in einer wachsenden Stadt
In den letzten Jahren ist Münster kontinuierlich gewachsen. Studierende, junge Familien und Berufstätige zieht es gleichermaßen in die Stadt. Prognosen zeigen: Auch in den kommenden Jahren wird die Einwohnerzahl steigen. Bevölkerungsprognosen der Stadt Münster weisen auf ein „durchschnittliches jährliches Bevölkerungswachstum von ca. 1.270 Personen“ hin.
Doch die Flächen sind begrenzt. Klassische Neubaugebiete auf der „grünen Wiese“ lassen sich kaum noch umsetzen, weil Freiräume, Grünflächen und Landwirtschaft erhalten bleiben müssen. Die Zukunft des Wohnungsbaus in Münster liegt deshalb vor allem in der Nachverdichtung.
Zentrale Herausforderungen im Wohnungsbau
Flächenknappheit und Dichte
Innenstädte und gewachsene Quartiere bieten kaum freie Flächen. Nachverdichtung ist notwendig, stößt aber oft auf Akzeptanzprobleme – besonders, wenn Nachbarschaften und Lebensqualität betroffen sind.
Bezahlbarer Wohnraum
Steigende Baukosten und Grundstückspreise erschweren es, bezahlbare Wohnungen zu schaffen. Dabei besteht genau hier die größte Nachfrage.
Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Wohnungsbau muss heute energieeffizient, ressourcenschonend und klimaneutral geplant werden. Nachhaltigkeit ist keine Option mehr, sondern Voraussetzung.
Lebensqualität bewahren
Münster lebt von kurzen Wegen, grünen Achsen und lebendigen Quartieren. Wohnungsbau muss diese Qualitäten erhalten und im besten Fall stärken.
Geförderte Wohnungen werden immer weniger
Mit dem Wohnraum, der in Münster (auch in Deutschland) geschaffen wird, werden bekanntlich längst nicht die Ziele der BRD erreicht. Im Gegenteil: Die Zahl der geförderten Wohnungen sinkt sogar, weil immer mehr öffentlich geförderte Wohnungen aus der Bindungsfrist fallen. DER SPIEGEL schreibt dazu: „Einer Studie des Pestel-Instituts zufolge müssten bis 2030 pro Jahr mindestens 210.000 Sozialwohnungen neu geschaffen werden, um den Bedarf zu decken.“
Trotz aller Herausforderungen bietet der Wohnungsbau in Münster große Chancen:
Nachverdichtung mit Qualität:
Dachaufstockungen, Umnutzungen (von z. B. Einzelhandels- oder Büroflächen) oder die Bebauung von Hinterhöfen schaffen Wohnraum, ohne zusätzliche Flächen zu versiegeln.
Neue Quartiere entwickeln:
In Münster entstehen derzeit viele neue Quartiere und Stadtteile. Sie zeigen, wie soziale Mischung, moderne Mobilität und Grünflächen eine neue städtische Identität formen können.
Auch wir tragen mit Projekten wie dem Wohnquartier Kiesekamp und dem Wohnquartier Sprakel-Ost zur Entwicklung Münsters bei. Beide Beispiele verdeutlichen, wie Nachhaltigkeit, Lebensqualität und wirtschaftlicher Wohnungsbau zusammen gedacht werden können.
Flexible Grundrisse & soziale Mischung:
Wohnungen, die mit den Lebensphasen ihrer Bewohner wachsen, und Quartiere mit Vielfalt sind wichtige Bausteine für eine nachhaltige Stadt:
Eine Integration von Kindertagesstätten schafft Betreuung und fördert soziale Kontakte im Quartier.
Gewerbe- und Einzelhandelsflächen ermöglichen kurze Wege zum Einkaufen sowie Arbeiten und stärken die Nahversorgung und die lokale Wirtschaft.
Diese soziale Mischung von Wohn-, Arbeits- und Freizeitmöglichkeiten für alle Generationen ist zentrales Ziel der nachhaltigen Quartiersentwicklung, zum Beispiel im Rahmen des Integrierten Flächenkonzepts und aktueller Modellquartiere in Münster.
Architektur als Impulsgeber
Gute Architektur entschärft Konflikte: mit klugen Grundrissen, Begegnungsräumen, offenen Erdgeschosszonen und viel Grün – sodass man sich auch an heißen Sommertagen gemeinsam draußen aufhalten kann.
Unser Ansatz bei stadtraumprojekt
Als Architekturbüro in Münster entwickeln wir Projekte, die nicht nur Wohnraum schaffen, sondern auch die Stadt bereichern. Unser Fokus liegt auf:
Ausblick: Wohnungsbau in Münster neu denken
Der Wohnungsbau in Münster bleibt ein zentrales Thema. Der Bedarf ist groß, die Rahmenbedingungen komplex. Doch genau hier liegt die Chance: Mit innovativen Projekten kann Münster zeigen, wie Nachverdichtung und Lebensqualität Hand in Hand gehen.
Wir sind überzeugt: Wenn Wohnungsbau als Teil eines größeren Ganzen verstanden wird – als Beitrag zu Stadtgesellschaft, Nachhaltigkeit und Baukultur – entstehen Lösungen, die weit mehr sind als neue Wohnungen. Sie machen unsere Stadträume zukunftsfähig.
Sie planen ein Projekt im Wohnungsbau in Münster? Sprechen Sie uns an – wir entwickeln mit Ihnen Konzepte, die nachhaltig, wirtschaftlich und qualitätsvoll sind.
Warum wir Ihr Partner für das nächste Wohnungsbau-Projekt sind:
MOX – Wir haben den 3. Preis im hochbaulichen Realisierungswettbewerb für das Quartier Moldrickx in Münster-Kinderhaus erreicht!
Aufgabe dieses Wettbewerbes war die bauliche Entwicklung auf vier Grundstücken am Eingang zum neuen Quartier Moldrickx in Münster-Kinderhaus.
Auf einer Grundstücksfläche von insgesamt ca. 3.644 qm soll attraktiver Wohnraum in einem Mix aus öffentlich geförderten Studierendenwohnungen, frei finanzierten und öffentlich geförderten Mietwohnungen sowie ergänzenden Gewerbeflächen geplant werden.
Die insgesamt 47 Wohn- sowie die fünf Gewerbeeinheiten sind in allen Gebäuden über Aufzüge barrierefrei erschlossen. Alle Wohnungen verfügen über Außenwohnbereiche in Form von vorgestellten und begrünten Balkonen oder Dachterrassen.
Der ruhende Verkehr für die Nutzungen wird in einer Tiefgarage unter den reinen Wohngebäuden untergebracht.
Einen hohen Stellenwert im Entwurf nimmt die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit sowohl bei der Errichtung als auch beim Unterhalt der Gebäude ein. So werden alle Gebäude in Massivbauweise mit einem zweischaligen Wandaufbau aus Porotonziegeln, Holzfaser- bzw. Hanffaser-Dämmplatten und Klinker realisiert. Durch den Einsatz von Holzfaserdämmplatten wird der CO2-Abdruck im Vergleich zu einer Mineralwolle um rund 34 % gesenkt. Bei der Verwendung von schmaleren Klinkersteinen wird im Transport und der Herstellung Energie gespart. Die Farbigkeit der Fassaden erfolgt entsprechend den Vorgaben aus dem Bebauungsplan mit rot/rotbraunem Klinker für die Gebäude 1, 2 und 3 und einem gelb/beigen Klinker für das Gebäude 6. Die Wirtschaftlichkeit wird insbesondere über typisierte Grundrisse sichergestellt. Weitergehend werden über den Verzicht von Loggien zugunsten vorgestellter kalter Balkonkonstruktionen kostenintensive, baukonstruktive Detaillösungen vermieden.
Die Begrünung der Dächer (inkl. PV) und Fassaden der Gebäude ist ein zentrales, sowohl gestalterisches als auch funktionales Entwurfsmotiv mit klimatischen und biodiversen Wirkungseffekten sowie der Funktion als sommerlicher Wärmeschutz.
Die Energieversorgung des Quartiers erfolgt über Luft-Wasser-Wärmepumpen, die kaskadiert den Häusern zugeordnet werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit der Verwendung einer regenerativ betriebenen Biomassenanlage.
Wir sind gespannt, wie es hier demnächst weiter geht!


